Vergiss nicht zu danken (Frank Erichsmeier, Frank Schreiber)

St. Nicolai IM OHR

07.08.2024 6 min

Zusammenfassung & Show Notes

Nicht vergessen, zu danken – nicht weil ich es müsste, weil ich es gerne tue.

Es geht um die Bedeutung des Dankens und die Erinnerung an Gottes Güte in unserem Leben. Dankbarkeit wird mit kleinen Klebeetiketten verglichen, die uns daran erinnern, auch an Gott zu denken und ihm zu danken. Trotz der Herausforderungen und Schwierigkeiten, die das Leben mit sich bringt, ist es gut zu wissen, dass Gott unsere Schwächen kennt und darauf wartet, dass wir zu ihm kommen, sei es mit Dankbarkeit oder Schmerz. Gottes Gnade ist immer da und lädt dazu ein, unter seinem Schutz und seiner Liebe zu leben.

Lied: Vergiss nicht zu danken

Die St. Nicolai-Gemeinde Lemgo findest du auf https://www.nicolai-lemgo.de/.

Transkript

Hallo! Schön, dass Sie reinklicken. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Sankt Nicolai im Ohr. Heute mit Kantor Frank Schreiber und Pastor Frank Erichsmeier. Sie kennen doch auch diese Klebeetiketten? Diese praktischen kleinen Dinger, die man sich überall hinpeppen kann. Auf den Schreibtisch, an die Kühlschranktür, neben das Telefon, damit Sie einen an all das erinnern, was man ganz unbedingt noch erledigen muss? Es gibt Tage, da bin ich ganz verzettelt vor lauter kleinen gelben Etiketten um mich rum, die mir stumm zurufen, vergiss nur ja nicht, auch dies noch zu erledigen. Es gibt ein Lied, das ist auch so eine Art Erinnerungsklebeetikett. Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn. Da klingt ein Psalm nach, wo es heißt, lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Das klingt fast so, als wollte uns Gott sozusagen auch noch eine kleben, noch ein kleines Etikett auf unseren täglichen Termin planen. Du Mensch, vergiss nicht auch an mich zu denken. Vergiss nicht zu danken. Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Aber habe ich dafür überhaupt noch Platz in meinem Leben? Eigentlich, da habe ich auch so schon genug Kleben, genug, woran ich denke, genug, worum ich mich kümmern muss. Und nun kommt auch noch Gott, der auch nicht vergessen sein will. Vergiss nicht zu danken, ob ich das überhaupt schaffe. Und dann ist das ja auch nicht in erster Linie ein Zeitproblem. Mancher sagt, ich habe viel zu viel mitgemacht in meinem Leben, als dass ich noch danken könnte. Mir hat das Leben so oft im wahrsten Sinne des Wortes eine geklebt. Und das waren nicht nur kleine Etiketten. Das kann ich nicht vergessen, selbst wenn ich es möchte. Wo war da Gott? Vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Bei mir ist es das andere, das, was nicht gut war, was ich nicht vergessen kann. Und darum fällt mir das mit dem Danken so schwer. Wenn ich im Psalm aber weiterlese, dann höre ich, das alles, das weiß Gott auch. Da heißt es, Gott weiß, was für ein Gebilde wir sind. Er gedenkt daran, dass wir Staub sind. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras. Er blüht wie eine Blume auf dem Felde. Wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da. Aber die Gnade des Herrn bleibt doch in Ewigkeit. Ja, Gott vergisst nicht, wie schwach, wie belastet, wie überfordert wir Menschen oft sind vom Leben. Und dann kommt er nicht um die Ecke und fordert auch noch unseren Dank ein, weil das eben unsere Pflicht und Schuldigkeit wäre. Sondern er wartet auf uns, er wartet, dass wir zu ihm kommen mit unserem Dank oder unserem Schmerz, weil er nichts lieber will, als uns zu helfen, uns aufatmen zu lassen. Damit wir merken, das Gute, für das ich danken kann, das ist nicht bloß irgendetwas in der Vergangenheit. Das ist hier und jetzt. Das ist er selber, Gott für mich. Er will mich heute aufrichten und unter seinen offenen Himmel stellen. Denn so hoch der Himmel über die Erde ist, lässt er seine Gnade walten. Unter diesem weiten Himmel, da darf ich nun leben als sein Kind, das er niemals vergisst. Und das, das möchte ich niemals vergessen, mein Leben lang. Amen.

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